Deutsch arrow Berichte arrow Australien

Australien   -   09. Januar 2008 - 07. August 2008


Per Camper zur Fähre
 
Australien, 7. bis 10. April 2008
 
Strecke: Brisbane – Melbourne (per Campervanrelocation)

 
So gingen wir also am Montagmorgen dorthin, wo viele Touristen gleich vom Flughafen aus hingehen, zur Campervermietungsfirma. Als erstes war natürlich warten angesagt, dann hatten wir jenste Papiere zu unterschreiben, der megagrosse Camper wurde uns erklärt und die Fahrt konnte losgehen. Als erstes kurvten wir durch die Stadt Brisbane, um auf deren anderen Seite unser Pino und Gepäck abholen zu gehen.
 
 
 
Von dort waren wir dann schnell auf der Autobahn, die uns in Richtung Südwesten aus der Stadt raus brachte.
 
Ui! Waren wir schnell unterwegs! Nicht wie sonst schön gemütlich auf dem Velo, sondern mit 100 km pro Stunde und mehr. Die Landschaft sauste nur so an uns vorbei. Bäume, Häuser, Orte – ja ganze Gebiete!
 
Wir wählten die kürzeste Strecke um nach Melbourne zu gelangen, denn wir mussten den Camper ja schon am 10. April abgeben und da wir auch nur 150.- AUS$ an den Diesel bekommen, wollten wir nicht unnötige Kilometer fahren.

 


der Camper

 
Von Brisbane ging es also Richtung Goondiwindi, von dort dann Richtung Süden entlang dem Newell Highway durch den ganzen Staat New South Wales. Vor der Grenze rüber in den Staat Victoria warnten uns Schilder, dass man keine Früchte und Gemüse nach Victoria einführen darf, wegen der Quarantäne. Die Schilder weisen einem an, alles vorher zu essen oder es wegzuwerfen. Wir taten das erstere. So überquerten wir dann also mit übervollen Bananenbäuchen die Grenze nach Victoria. Gleich nach dieser Grenze stoppten wir für unsere dritte und letzte Nacht mit dem Camper auf einer Restarea.
 
Am nächsten Morgen, dem 10. April vollendeten wir dann mit einer weiteren Fahrt von 216km unsere Camper-Reise von Brisbane nach Melbourne. Ganze 1682 km hatten wir in den letzten Tagen hinter uns gebracht. Dabei haben wir an immer den möglichst günstigsten Tankstellen für 305.80 AUS$ Diesel bezogen.
 
Direkt vor den Gebäuden des Campervermitters luden wir unser Pino, das ganz gut hinten im Camper Platz fand, aus. Nach dem Abgeben des Fahrzeuges rollten wir in gemütlich, gewohnter Geschwindigkeit hinein ins Zentrum Melbournes.
 
Noch am gleichen Tag machten wir uns auf den Weg zum grossen Pier, um die täglich ablegende Fähren nach Tasmanien zu erwischen. Doch im Gewirr der kleinen und grossen Strassen der Weltmetropole verirten wir uns und pedalten ein bisschen ratlos umher. Da stieg uns ein penetranter Geruch in die Nase. Was konnte dies nur sein? Der Geruch intensivierte sich und da sahen wir das Schild prangen: VEGEMITE! Da standen wir also tatsächlich vor der Firma, wir konnten nur noch lachen. Wie ironisch – du weißt nicht mehr wo du bist, da riechst du nur noch Vegemite – da wussten wir wenigstens dass wir noch in Australien waren.
 

Nacht über Melbourne

 


(Für alle nicht-australien-reisende: Vegemite ist DER Brotaufstrich der Aussies, bestehend vor allem aus Hefe. Das Zeugs schmeckt für nicht-Australier schrecklich, doch ein jeder Australier bekommt das schon als Kleinkind eingeflöst und kann ohne sein Vegi gar nicht leben!)
 
Doch auch die Frau an der Porte der Vegemite Fabrik wusste nicht wo der Pier für die Fähre war, sie sei halt noch nie in Tasmanien gewesen. Einige Strassen weiter, kurz nach dem Eindunkeln fanden wir dann den Pier und die grosse Fähre war noch dort, doch wir durften nicht mehr einchecken, da anscheinend die Türen schon geschlossen waren. Naja, was machten wir als nun spät nachts in dieser Stadt, ohne einen Ort zum wohnen?